Sonntag, 18. September 2011

ENDE DER PASSION in St. Margarethen

Die Apostelgruppe, Prof. Robert Herzl mit Oskar, Julika Bachmann bekam eine Orchidee

  Die Passionsspiele gingen am 15. August, Maria Himmelfahrt, zu Ende. 60.000 Menschen haben sich bewegen lassen von dem Leben Jesu, und einem diesmal noch beeindruckenderem Spiel unter neuer Regie und veränderter, naturbelassenerer Bühne. 
  Etwas Besonders war auch die Musik. Chorleiter Mag. Thomas Steiner hatte die sehr einfühlenden Musikstücke selbst komponiert.  
  Mag. Franz Miehl war führend in der Organisation tätig, und vertritt die Spiele in der EUROPASSION - dem Zusammenschluss der europäischen Passionsspiele. Vertreter von anderen Ländern waren ebenfalls auf Besuch hier.
  Die Kreuzigung am 15. August sollte nicht mehr stattfinden. Der Segen von oben kam in anderer Form! Fluchtartig verließen die Menschen das Areal nachdem der Regenschutz auch nicht mehr reichte. Bischof Ägidius Zsifkovics, der zur letzten Veranstaltung gekommen war, erwischte dieser Segen ebenfalls kräftigst!
  Danach fand die sehr herzl-iche Dankesfeier in der Musikhalle statt. Hier war nochmals zu erleben, wie sehr Robert Herzl mit Herz gearbeitet hat, und auch ihm waren in dieser Zeit alle Herzen zugeflogen. Als erstes Zeichen, wie sehr er seine neuen Mitwirkenden ernst nimmt, bot er allen schon am Anfang der Proben das Du an.  
  „Das war das Schönste, das mir im Leben passiert ist. Ich habe nicht gewusst, dass ich 71 Jahre alt werden musste, um das zu erleben. Seid auf euch stolz, ihr seid einzigartig“, rief er bewegt aus. "Wir haben auf etwas aufgebaut, das Jahrzehnte gewachsen ist, und darauf werden die nächsten Generationen aufbauen. Wir bedanken uns da oben, auch wenn es heute nicht ganz bis zum Ende ging, der Segen lag über allem." 
  Da wollte ich es danach doch genauer wissen, was so besonders war an diesem Zusammenwirken. Herzl erklärte: „Nun, ich habe mit vielen Schauspielern gearbeitet, immer sehr erfolgreich. Manche wurde auch Freunde. Aber hier habe ich in diesem Jahr 500 Freunde bekommen.“ Ja, das konnte man sehen! Es war äußerst bewegend, wie er auf jeden einzelnen zuging und wie sehr sie ihn alle mochten, vom Kleinkind bis zum Großpapa! 
Hubert Händler, 20 Jahre Passion, 50 x Kreuz getragen
  Hubert Händler, einer der Jesus-Darsteller fand ebenfalls bewegende Worte: "50 x habe ich das Kreuz getragen, 20 Jahre mitgemacht. Es war eine besondere Lebenserfahrung. Viele sind nicht mehr da, die vor fünf Jahren da waren, während unserer Proben sind zwei Kinder geboren worden". Der eine Bub hatte bereits als jüngster Spieler mitgemacht, im Kinderwagen, aber zeitgemäß gekleidet. "Als Regisseur hat Herzl jedes Wort zerlegt", erzählt Hubert weiter, ich bin manchmal ein sturer Bock, aber ich habe es trotzdem geschafft. Herzl war nicht nur ein Regisseur für mich, sondern ein väterlicher Freund." Er bedankt sich weiter bei der Familie, und meint, es ist oft nicht leicht, einen Hubert Händler auszuhalten. Tränen stehen im in den Augen. 
Spielleiter Pfarrer Mag. Georg Lang mit Prof. Robert Herzl
  Pfarrer Georg Lang, bei dem die Spielleitung lag, hatte für Prof. Herzl, seiner Assistentin Julia Bachmann und den Jesus-Darstellern schöne Fotobücher anfertigen lassen, über die sie sich sehr freuten.
  Als der Judas - Rainer Achinger – in der Nacht nach der Premiere ausrief: „Dem Herzl gehört ein Oskar“, ahnte er nicht, dass die Herausgeberin dieses Magazins und Verfasserin dieses Artikels (die übrigens auch – so nebenbei bemerkt – die Tante von Rainer, und mächtig stolz auf so einen Neffen ist) genau wusste, dass so etwas in London zu bekommen war. Er nahm es jedenfalls auch nicht ganz ernst, als sie sagte: „Den bekommt Ihr von mir.“ Groß war nun die Freude bei Rainer und allen Aposteln, als diese gute Stück nun tatsächlich da war, und sie beschlossen Robert Herzl diese nette Anerkennung von der Apostelgruppe aus zu überreichen. Dieser war hocherfreut darüber. Die ebenfalls offensichtlich sehr geliebte Assistentin Julika Bachmann bekam von der Gruppe eine weiße Orchidee. Die Apostel waren ganz besonders zusammengewachsen, untereinander und auch mit ihrer Leitung.

Hans Handl, der Meisterfriseur aus St. Margarethen,  ist zwar schon in Pension, aber hier half er gerne
  Ja, und dann ging es noch an das Abrasieren der Bärte. Einige Professionelle fanden sich dafür ein. Es war fast eine abendfüllende Beschäftigung.
  Für das leibliche Wohl wurde nebenbei auch reichlich gesorgt.
  Nun ruhen die schauspielerischen Talente der St. Margarethener wieder für fünf Jahre. Ich wünsche Euch ein inneres Weiterreifen, dass Ihr danach nochmals besser spielt! Danke Euch allen für dieses Erlebnis!

Eisenstadt, 18. 9. 2011    INGRID MARIA LINHART – Gucki

Fotogalerie: https://picasaweb.google.com/geniedimensionen/PASSIONSSPIELESTMARGARETHENAbschluss?authuser=0&feat=directlink

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